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„In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus. Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden. Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.“                                                                                                            

Kolosser 2, 11-15

Liebe Geschwister und Freunde!
Das Thema unserer Verse ist der neue Mensch, gegründet in der Auferstehung Jesu Christi von den Toten, der wir am Osterfest gedenken wollen. Es geht also dabei nicht nur um die Feststellung, dass Jesus Christus leibhaftig auferstanden ist, sondern auch darum, was diese Tatsache für uns hinsichtlich unseres praktischen Glaubenslebens bedeutet. Der Apostel Paulus spricht zunächst von der Beschneidung durch Christus. Wörtlich heißt es „Beschneidung des Christus“. Paulus nimmt mit dem Hinweis auf die Beschneidung ein alttestamentliches Bild auf. Die Beschneidung war das Bundeszeichen, das Gott Abraham gegeben und geboten hatte. An der Beschneidung konnte der Israelit ablesen, dass er ein Glied des alttestamentlichen Bundesvolkes war. Somit hatte er Anteil an allen Segensverheißungen Gottes für sein Volk. Paulus weist aber auf eine Beschneidung hin, die nicht äußerlich mit der Hand ausgeführt wird.

Es geht ihm darum, die Aufmerksamkeit auf Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Herrn zu lenken, auf den die äußere Beschneidung hinwies. Paulus spricht von der "Christusbeschneidung", die an uns geschehen ist aufgrund der biblischen Ordnung der Stellvertretung ("mit Christus"), durch die wir mit Christus eins geworden sind. Somit ist alles, was mit Christus geschehen ist, auch mit uns geschehen, sowohl im Blick auf seinen Tod, wofür die Taufe ein sichtbares Zeichen ist, als auch hinsichtlich seiner Auferstehung. Durch diese geistliche "Christusbeschneidung" sind wir in eine neue Lebenswirklichkeit gekommen, die wir geistlich tot waren in Sünden und Übertretungen der Gebote Gottes (vgl. Eph. 2,5-6).

Paulus drückt es in Röm. 6,3-4 ähnlich aus: "Oder wißt ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod (in Bezug auf seinen Tod) getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln". In Christus, in seinem Sterben am Kreuz, ist das Todesurteil Gottes über unsere sündige adamitische, ichbezogene Natur vollstreckt worden und in ihm, in seiner Auferstehung, sind wir seines Lebens teilhaftig geworden. Das ist das frohmachende Zeugnis des Wortes Gottes, dem wir vorbehaltlos glauben dürfen.

Auf dieser neuen Lebensgrundlage haben die Satzungen und die Forderungen des göttlichen Gesetzes keinen Raum mehr. Der Weg des Gesetzes muss dem Weg der Gnade weichen!

Es war damals die Gepflogenheit der Römer, bei einer Kreuzigung den Schuldbrief, der den Grund angab, weshalb der betreffende Mensch hingerichtet wurde, am Kreuz anzuschlagen. Paulus nimmt diesen Sachverhalt auf und macht deutlich, dass Jesus starb, weil es einen Schuldbrief gab, der gegen die Menschen stand. Es war die Anklageschrift des göttlichen mosaischen Gesetzes, das den Menschen zum Tode verurteilte. Dieses Gesetz sagt: „Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllt, dass er danach tue!“ (5. Mose 27,26). Dieser Fluch trifft also jeden, der die Gebote Gottes auch nur an einer Stelle übertritt. Dieser Schuldbrief mit seinem Todesurteil richtet sich gegen jeden einzelnen Menschen.

Doch eben diesen Schuldbrief hat Gott weggetan und ihn ans Kreuz geheftet und damit gesagt: Jesus Christus, mein Sohn, stirbt für deine Sünden. Die Strafe, die dich eigentlich treffen müsste, hat er auf sich genommen. In seiner Gerechtigkeit hat Gott die Forderungen des Gesetzes im stellvertretenden Tod seines Sohnes erfüllt. Welch eine befreiende Botschaft! Das ist jedoch nicht alles. Paulus fügt hinzu, dass Gott die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und einen Triumph aus ihnen gemacht hat in Christus.

Wir müssen uns vor Augen führen, dass unser Leben sich in dem Spannungsfeld zwischen Gott und Satan vollzieht, wobei Gottes Wort es bezeugt, dass alle, die nicht an Jesus Christus glauben, unter dem Einfluss Satans steht. So schreibt Paulus in Eph. 2,1-2: "Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams." Die abgründige Bosheit des Menschen und das Zerstörerische im Leben der Menschen und in der Geschichte der Völker ist nur damit zu erklären, dass es eine Macht gibt, die die Menschen blendet und beeinflusst, um sie ins Verderben zu ziehen.

Die Bibel spricht aber in Klarheit, dass Christus den Teufel am Kreuz besiegt hat. Paulus gebraucht in unseren Versen das Bild des Triumphzuges. Christus hat mit seinem Tod und seiner Auferstehung diese Mächte – den Satan und seine Dämonen – entmachtet; er hat „einen Triumph aus ihnen gemacht“ und sein eigenes, unbesiegbares Reich aufgerichtet. Christus ist nun der Herr, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist. Wer zu seinem Reich gehört, steht auf der Seite des Siegers und hat das ewige Leben. Durch die geistliche Beschneidung in Christus, nicht durch äußere "heilige" Handlungen, sind wir in der neuen Lebenswirklichkeit befreit von Schuld, den Forderungen des Gesetzes mit seinem Todesurteil und der Herrschaft gottwidriger Mächte und Gewalten. Das bezeugt uns mit großer Gewissheit das biblische Wort von der Tatsache der leiblichen Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus und ihrer Bedeutung. Es ist der Geist des auferstandenen Christus, der uns dazu befähigt, auf das Wort der Apostel zu achten und zu verstehen, dass wir in Christus bereits in der neuen ewigen Welt leben, um ein Gott wohlgefälliges Leben zu seiner Verherrlichung zu führen.

Herzliche Segenswünsche

Euer / Ihr
Frank Bernhardt