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„Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.“                                    Lukas 24, 44-53

Liebe Geschwister und Freunde!

Damals in Jerusalem nahte der Abschied Jesu von den Jüngern. Jesus wusste, dass er wieder zu seinem Vater im Himmel zurückkehren würde und dass seine Jünger fortan ohne seine leibliche Gegenwart auskommen müßten. Auch wenn er ihnen seinen Geist senden würde, so würden sie doch ohne ihren sichtbar anwesenden Meister arbeiten müssen. Dass unser Herr Jesus seine Jünger, die künftigen Apostel, zum Abschied segnete, bedeutet, dass er ihnen nicht nur, wie wir es oft tun, den Segen Gottes wünschte, sondern ihnen Gottes gnädige Zusage brachte und sie unter die freundliche Zuwendung Gottes stellte.
Bei Matthäus lesen wir die Verheißung: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Mt. 28, 20). Der Segen Gottes ist in Christus enthalten und seiner Zusage bis zur Vollendung dieser Weltzeit unter ihnen gegenwärtig zu sein, also auch heute und in Zukunft, was auch für uns seine Gültigkeit hat. Das alles verstanden die Jünger, und ihre Reaktion bestand darin, dass sie ihn anbeteten und zurück nach Jerusalem gingen mit großer Freude, sich allezeit im Tempel aufhielten und Gott priesen. Sie wussten, dass Jesus als Sohn Gottes wahrer Gott war, der ihnen in seiner Macht vorangehen würde und dem sie im Glauben folgen würden.
Da die leibliche Abwesenheit Jesu durch seinen Hingang zum Thron Gottes gleichzeitig der Beginn seiner unsichtbaren Regierung vom Himmel her war, wurden sie mit großer Freude erfüllt, denn er war nun derjenige, der die wirren Fäden der Weltgeschichte in seinen Händen hielt, der auch die Geschicke ihres Lebens und die Geschicke seines Volkes lenken würde und überdies auch am Ende der Geschichte gerechtes Gericht halten würde.  Ihm ist nun alle Macht gegeben in der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Er würde durch seine Jünger, durch ihr Wort, das ihn bezeugte, sein Reich bauen, und das weltweit. Das war und ist bis auf den heutigen Tag ein Anlass zu großer Freude. Die Ausbreitung des Reiches Gottes würde niemand hindern können, trotz aller Feindschaft und aller Widerstände seitens der Menschen. Bedenken wir, dass die Apostel nicht in einer christlichen, sondern in einer durch und durch heidnischen und gottlosen Welt lebten.
Das sollten wir uns vor Augen halten. Wir leben in einer Zeit, in der das Christentum
im Allgemeinen und der christliche Glaube im Besonderen im Niedergang begriffen sind. Wir sehen auch, wie der Islam mehr und mehr an Boden gewinnt, doch sollten wir deswegen in Trübsal versinken? Niemals! Denn Christus ist erhöht und seine Herrschaft wird allen Widerständen zum Trotz zum Ziel kommen. Wir wissen nicht, wann unser Herr wiederkommen wird. Er selbst sagte seinen Jüngern: „Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat“ (Apg. 1,7). Es sind seither mehr als zweitausend Jahre vergangen, mit allen Höhen und Tiefen der Kirchen- und Weltgeschichte. Doch zu allen Zeiten hat Christus Menschen berufen, sein Evangelium zu verkündigen, in aller Welt, „unter allen Völkern“ und sie dazu ausgerüstet mit der Kraft aus der Höhe (dem Heiligen Geist), wie es in Lk. 24,47-49 heißt.
Wir haben die Aufgabe, Gottes Wort zu verkündigen, also alles, was Gott in der Heiligen Schrift sagt. Darin sollen wir nicht nachlassen. Das ist die Art und Weise, nach der Christus heute seine sichtbare Herrschaft ausübt. Sein Reich kommt mit dem Evangelium von der Gnade Gottes in Christus und jeder, der daran glaubt, hat teil am Reich der Gnade.

Allerdings stößt die Botschaft vom gekreuzigten, auferstandenen und erhöhten Christus bei vielen Menschen auf taube Ohren, weil sie nicht nur die Wahrheit über Gott, sondern auch über die Verlorenheit des sündigen Menschen zum Inhalt hat. Sie wollen ihr ewiges und zeitliches Wohl lieber selbst bestimmen, als von der Gnade Gottes und der Vergebung der Sünden zu leben. Sie ist sowohl den Juden als auch den Nicht-Juden in ihrem religiösen oder säkularen Wesen ein "Stein des Anstoßes". So ist es bis auf den heutigen Tag.

Dennoch wollen wir uns nicht des Evangeliums von der Gerechtigkeit Gottes, die uns im Sühnetod Christi durch den Glauben zugerechnet wird, so dass wir vor Gott vollkommen gerecht sind, schämen. Das ist doch die wunderbare Botschaft des Evangeliums, dass man als Sünder ohne irgendeine Vorleistung mit dem Bekenntnis unserer Sündhaftigkeit zu Jesus kommen kann. Aus Gnade allein darf der Sünder die Vergebung der Sünden der Vergangenheit, der Gegenwart und auch der Zukunft im Glauben an Gottes Zusagen in seinem Wort empfangen. Wir wollen dafür beten, dass das Evangelium rein gepredigt wird und uns auch weiterhin erhalten bleibt. Gerade in diesen Zeiten können wir den Gläubigen nur dringend ans Herz legen, es nicht zu versäumen, Gottes Wort täglich zu lesen und die Versammlungen zu besuchen, um im Glauben durch Gottes Wort stets neu gestärkt und erquickt zu werden. Auf diese Weise darf sich unsere Gewissheit vertiefen, dass Jesus Christus über unserem Leben, unserem Glauben, unserer Gemeinde und unserer Welt steht, und dass er, der alle Macht hat im Himmel und auf Erden, seinen Heilsplan mit jedem einzelnen von uns vollenden wird.

Herzliche Segenswünsche
Euer / Ihr
Frank Bernhardt