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Aktuell

„Der von oben her kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist über allen und bezeugt, was er gesehen und gehört hat; und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer es aber annimmt, der besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist. Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß. Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“

Johannes 3,31-36

Liebe Geschwister und Freunde!
Am 24.Dezember werden wir wieder der Geburt Jesu gedenken, dabei sollten wir uns vor Augen führen, was es für ihn bedeutete, Mensch zu werden. Er hat seinen himmlischen Thronsaal verlassen, um in den Niederungen der irdischen Welt als Mensch unter Menschen zu leben. Obwohl er als wahrer Mensch in seiner Allwissenheit eingeschränkt war, konnte er allein uns erklären und verkündigen, wer und wie Gott wirklich ist. Während seiner Zeit auf Erden stand Jesus in enger Verbindung mit seinem Vater im Himmel. Er sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, so dass ihr euch verwundern werdet“ (Joh. 5,19-20). Das bedeutet, dass auch die Worte, die Jesus im Rahmen seines öffentlichen Wirkens sprach, ihm von Gott, dem Vater gegeben waren und somit Gottes Wort waren.

Jesus verkündigt uns den Gott, der sich bereits im Alten Testament vorgestellt hat (Ps 103,8-13), der vergibt und den Sünder aus Gnaden rechtfertigt. Deswegen hatte Jesus auch keine Berührungsängste im Umgang mit den Zöllnern und Huren. Obwohl er als der Heilige unter Sündern lebte und keine Sünde beging, freute er sich, wenn ein Sünder zu ihm kam und bei ihm, dem gnädigen Gott, Vergebung suchte. Er wusste um seine Bestimmung. Die zahllosen Heilungen, die Jesus vollbrachte, machten deutlich, dass Gott im Himmel keine Freude hat an Krankheit und Leiden. Jesus machte damit deutlich, dass Gott das Heil der Welt will, in der Hauptsache Vergebung der Sünden, aber auch die Überwindung von Krankheit, Leid und Tod. Zwar haben wir in diesem Zeitalter noch mit mancherlei Krankheitsnöten zu tun, von denen uns unser Herr nicht in jedem Fall befreit (vgl. 1. Tim. 5,23: 2. Tim. 5,20), in der neuen Schöpfung werden wir jedoch einen neuen Leib empfangen, der auf ewig von allen Leiden frei sein, ja der herrlich und unsterblich sein wird.

Jesus hat in der Fülle des Heiligen Geistes gewirkt und seine Zuhörer in den göttlichen Wahrheiten unterwiesen. „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen (Mt. 24,35). Das ist für uns immer wieder Anlass, den Worten Jesu zu vertrauen. Doch mehr noch: Wir lesen in unseren Versen, dass der Vater den Sohn lieb hat und ihm alles in seine Hand gegeben hat. Auf unserem Herrn Jesus, dem Sohn Gottes, ruht das Wohlgefallen seines himmlischen Vaters. Das ist unendlich mehr als die natürliche menschliche Liebe eines Vaters zu seinen Kindern. Er, der Sohn, tat in allem den Willen seines Vaters, er hat den Plan des Vaters, die Welt mit sich zu versöhnen, ausgeführt (s. Jes. 53,10). Er wurde gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Er hat die Sünden der Welt auf sich genommen und die Strafe für diese Sünden erlitten. Dass Gott dieses Werk der Erlösung angenommen hat, zeigt sich darin, dass er seinen Sohn von den Toten auferweckt und ihm mit der Erhöhung die Verfügungsgewalt über alle Dinge in die Hand gegeben hat. Als der vom Vater geliebte Sohn, der das vollkommene Wohlgefallen des Vaters hatte, ist er der einzige Mittler zwischen Gott und uns Menschen (s. 1. Tim. 2,5). So ist es auch das Wohlgefallen des Vaters, dass wir glauben, dass der Vater den Sohn gesandt hat in die Welt, wie Jesus sagt: „ Er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin“ (Joh. 16,27). Wir geben Gott recht in dem, was er von seinem Sohn denkt und bezeugt (s. Mt. 3,17), und genau das verkündigen wir. Wer dieses Zeugnis annimmt, der ist mit Gott eins geworden und besiegelt mit seinem Glauben, dass Gott wahrhaftig ist.

Die Aussage in Vers 36 unseres Textes stößt dem postmodernen Menschen übel auf, denn er will es nicht hören, dass Gott einen Menschen verurteilen und verdammen könnte, ja dass Gott auch zornig sein könnte. Das ändert allerdings nichts an der klaren und eindeutigen Aussage des Wortes Gottes. Schließlich ist der Mensch für seinen Ungehorsam (Unglauben) voll verantwortlich.

Gott vermag es jedoch durch den H. Geist, den Widerstand gegen die rechte Einsicht und die Ablehnung des Wortes Christi zu überwinden, so dass der betreffende Mensch das gehörte Wort Jesu aufnimmt und glaubt. Gott erwartet vom Menschen das Werk des Glaubens. So antwortet Jesus den Juden auf die Frage „Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken?“, (was erwartet er von uns?), mit den Worten (Joh. 6,29): „Das ist Gottes Werk, (das er von euch erwartet), dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“.

Es geht also um den Glauben an Gottes Zusagen im Evangelium von der Gnade Gottes in Christus Jesus, unserem Herrn. Das ist gerade das wunderbare an der Botschaft des Evangeliums, dass sie den Menschen nicht auffordert, besonders religiös zu werden oder sich für Jesus zu entscheiden oder sich mit guten Werken bei Gott zu empfehlen. Sie weist den Menschen von sich selbst weg auf das vollbrachte Werk Jesu Christi. Im Glauben darf der Mensch von sich selbst wegsehen und sich auf das verlassen, was Christus für ihn getan hat. Die Zusagen Gottes sind unmissverständlich klar: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.“ Der Glaube selbst ist somit der Gehorsam gegenüber dem Evangelium.

Gott legt eben Wert darauf, dass unser Heil ausschließlich sein Werk ist, und er sucht seine Ehre darin, dass er selbst die Herzen der Menschen erleuchtet und bekehrt und es ihnen gibt, dem Evangelium zu glauben, und nicht jemand aufgrund einer frommen Leistung zu ihm komme und bei ihm einen Anspruch erhebe. Dieser Glaube ist nicht ein unbestimmter Glaube „an“ Jesus, sondern er stützt sich auf Gottes Versprechen in seinem Wort, auf das, was Jesus über sich selbst gesagt hat, und was die Apostel über ihn geschrieben haben. Er ist also keine menschliche Leistung, die der Mensch aus sich heraus zu erfüllen hätte, sondern der rechte Glaube schaut ausschließlich auf das Werk Jesu Christi. Dieser Glaube hat vor Augen, was Christus getan hat und was von ihm gesagt ist. Er hat insbesondere die Verheißungen vor Augen, die Gott im Evangelium macht. Lasst uns also nicht ablassen, immer wieder neu das von ihm verkündigte Evangelium zu hören und darauf zu vertrauen; denn ohne diesen Glauben sind wir verloren, aber im Glauben an Christus haben wir das ewige Leben. In diesem Sinne wollen wir auch in diesem Jahr wieder die Geburt unseres Herrn Jesus Christus feiern.

Herzliche Segenswünsche und eine besinnliche Adventszeit,
Euer / Ihr
Frank Bernhardt