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„Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden." 1.Korinther 15,20-22
Liebe Geschwister und Freunde!
Leider leugnen viele Pastoren und Theologen heute das übernatürliche
Geschehen der leiblichen Auferstehung Jesu von den Toten. Ihnen allen
stellen die Evangelien, der Apostel Paulus und alle Apostel die Tatsache der
Auferstehung Jesu entgegen. „Nun aber ist Christus auferstanden von den
Toten“ – das ist die Antwort der Bibel, die Antwort der Augenzeugen des
Auferstandenen.
Unsere beiden Verse stellen zunächst fest, dass Christus der „Erstling“
ist „unter denen, die entschlafen sind.“ Das Gleiche sagt auch Kolosser
1,18: „Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem
der Erste sei.“ Somit hat Jesus eine Vorrangstellung inne. Er hat als Erster
die Grenze vom Tod zum Leben, zur sichtbaren, leiblichen Auferstehung
überschritten. Er hat die Mauer, die der Tod darstellt, durchbrochen. Damit
steht fest: Jesus ist der Sieger über den Tod, in ihm ist der Tod
überwunden. Er ist der Erste nicht nur im Sinne der Reihenfolge, sondern als
Stellvertreter seines Volkes. In ihm werden alle anderen auch lebendig
gemacht (V. 22).
Ähnlich wie mit Adam, wenn auch inhaltlich nicht gleichartig, so verhält
es sich mit unserem Herrn Jesus Christus. Durch Adam kam die Sünde und mit
ihr der Tod und die Verdammnis zu allen Menschen. Adam stand zeitlich und
als Stellvertreter an der Spitze der Menschheit, und was er tat, hatte
Auswirkungen auf alle seine Nachkommen: die Sünde Adams wurde ihnen
zugerechnet (vgl. Röm. 5, 12).
Infolgedessen wurden und werden die Menschen mit einer sündigen,
gottfeindlichen Natur geboren, waren und sind nicht nur zur Sünde geneigt,
sondern tun sie auch aktiv und willentlich, und infolgedessen starben und
sterben sie alle unterschiedslos. Kein Mensch kann sich von diesem
Verhängnis ausnehmen.
Gleicherweise kommt auch das, was Christus getan hat, uns als seinen
Nachfolgern zugute: Auf dem Weg der Zurechnung werden wir gerecht. Gott
nimmt das von ihm geplante und in Christus, seinem geliebten Sohn
verwirklichte Sündopfer zur Vergebung der Sünden, an und rechnet diese
Gerechtigkeit allen zu, die an Jesus Christus glauben.
Somit sind wir, wie die H. Schrift es bezeugt, „durch den Glauben“
gerechtfertigt worden. Die Gerechtigkeit Jesu ist nun unsere Gerechtigkeit,
eine beständige Gerechtigkeit, völlig unabhängig davon, dass unsere sündige
Natur uns noch in dieser Zeit anhaftet, so dass uns auch nicht das leibliche
Sterben als ein zeitliches Gericht erspart bleibt. Das ewige Leben ist
jedoch jetzt schon unser Teil. Wir sind nach den Worten Jesu jetzt bereits
durch den Glauben vom Tode zum Leben hindurchgedrungen (Joh. 5, 24).
Die Gerechtigkeit Jesu, die wir im Glauben empfangen haben, ist die Basis
des ewigen Lebens. So bezeugt es Paulus in Röm. 5,18: "Wie nun durch die
Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch
durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung
gekommen, die zum Leben führt". Aufgrund unserer Vereinigung mit Christus,
die uns durch den Glauben geschenkt worden ist, werden wir dann auch in
Zukunft leiblich lebendig gemacht werden, wie Paulus es auch in 1. Kor. 6,
14 schreibt: "Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns
auferwecken durch seine Kraft".
Mit und nach Christus als dem Ersten folgen somit noch viele andere. Die
Auferstehung Jesu ist der Garant dafür, dass auch wir einst auferstehen
werden. So hat es bereits der Prophet Daniel geweissagt: "Und viele, die
unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen
Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande" (Dan. 12, 2).
Die Antwort Gottes auf die entscheidende große Menschheitsfrage, ob es
ein Leben nach dem Tode gibt, ist in der Auferstehung Jesu gegeben. Die
Ahnung, die Gott dem Menschen ins Herz gelegt hat (Prediger K. 3, 11), dass
es ein Leben nach dem Tode gibt, hat somit bereits ihre Bestätigung
gefunden. Es geht also weiter.
So wie er den Menschen ursprünglich geschaffen hat, so schafft er den
Gläubigen in der Auferstehung neu, doch unvergleichlich herrlicher. Werden
die einen zur ewigen Herrlichkeit auferstehen, so die anderen zum Gericht
über allen Unglauben und alle Unbußfertigkeit.
Die Auferstehung von den Toten wird geschehen, wenn Christus in Macht und
Herrlichkeit erscheinen wird, ein Ereignis, das sich nicht aus den
Gegebenheiten dieser Welt erklären läßt. Das Kommen Christi ist die große
Hoffnung, die wir haben dürfen, und wir bekennen sie mit den Worten: "von
dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten" (2. Tim. 4,1).
Wir leben jetzt noch in dieser vergänglichen Welt, wir leiden vielleicht
zur Zeit unter dem Hass und der Diskriminierung von Seiten der Menschen, die
Gott und seinem Wort nicht glauben wollen und in ihrer Sünde beharren.
Aber wir sehen dem kommenden Christus entgegen und wissen: Das ist der
Moment, indem die neue Schöpfung Wirklichkeit werden wird. Dann wird unser
Glaube zum Schauen kommen, weil Christus in der ihm gegebenen Gewalt alles
zurechtbringen wird. Er wird den Ungläubigen und Unbußfertigen ihr Urteil
verkünden und uns die neue, ewige Welt, das uns von Gott zugedachte Erbe,
zukommen lassen.
Noch ist dieses alles vor unseren Augen verborgen. Wir sehen in unserer
Welt das "Widerspiel" von all' dem, was uns Gottes Wort verheißt.
Vergänglichkeit, Tod und Verderben scheinen ihren Triumphzug für immer
fortzusetzen. Besonders in unseren Tagen werden wir mit der Macht des Bösen
und des Todes konfrontiert. Unerbittlich fordert der Tod seine Opfer in den
Kriegs- und Katastrophengebieten unserer Erde. Der Tod ist unser Feind, der
uns das Beste raubt, was wir haben, nämlich das Leben.
Doch weil Christus von den Toten auferstanden ist, hat er den Sieg über
den Tod bereits davongetragen. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Die
Entscheidungsschlacht ist geschlagen. Jesus ist Sieger! Wenn Jesus
wiederkommt wird das offenbar werden, was längst Wirklichkeit ist. Dann wird
auch der letzte Feind des Menschen, der Tod, vernichtet werden.
Davon sagt Johannes: „… und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren
Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch
Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (Offb 21,4). Christus
ist derjenige, der in der Weltgeschichte das letzte Wort haben wird, der als
der Auferstandene seine Gemeinde in dieser Zeit aus allen Himmelsrichtungen
sammelt und der sie aus der unsichtbaren Welt durch seinen Geist und sein
Wort liebevoll umsorgt, sie in guten wie in bösen Zeiten zum Ziel ewiger
Herrlichkeit führt.
Er wird die Gerechtigkeit schaffen, die weder willkürliche Herrscher noch
Demokraten schaffen können. Vielmehr wird er auch über die Mächtigen dieser
Welt zu Gericht sitzen. Seine Gerechtigkeit ist makellos. Sie bedeutet Heil
für sein Volk, aber das Zornesgericht für alle, die ihm nicht glauben
wollten und die Sünde geliebt haben. Wer nun an Jesus Christus glaubt, wer
erkannt hat, dass er im auferstandenen Christus seinen Gott hat, der wird
hoffnungsvoll dem Tag entgegensehen, an dem Christus in Herrlichkeit
wiederkommen wird. So dürfen wir uns über den Sieg Jesu freuen, und in
diesem Sinn wollen wir auch in diesem Jahr wieder das Ostergeschehen feiern.
Die Tatsache, dass unser Herr Jesus auferstanden ist, hat eine weitere
Folge. Er ist aus der sichtbaren Welt in die unsichtbare Welt Gottes
eingetreten. Das heißt, dass er vor unseren Augen verborgen ist, auch wenn
er allgegenwärtig ist. Er handelt jetzt unsichtbar und durch den Heiligen
Geist in dieser Welt, indem er seine Gemeinde aus allen Himmelsrichtungen
sammelt. Er tut das trotz aller Widerstände von Seiten der Menschen, auch
trotz aller Verfolgung und Diskriminierung der Gemeinde durch irdische
Machthaber. Aber das alles hat ein Ziel: Das sichtbare Erscheinen Jesu bei
seiner Wiederkunft.
Herzliche Segenswünsche
Euer / Ihr
Frank Bernhardt